Als Jacques Cartier 1906 die Führung der Londoner Filiale der Maison übernahm, entdeckte er zugleich ein Juwel des britischen Empire: Indien. Aus seinen zahlreichen Reisen ging eine doppelte Inspiration hervor, die sich ab 1910 niederschlug. Einerseits durch das Vorbild der indischen Dekorationen, andererseits durch den Einkauf von traditionell gravierten Saphiren, aus deren Mischung in den 1920er-Jahren ein einzigartiger und glänzender Stil entstand. Er entwickelte sich mit der Zeit zu einem der wichtigsten des Hauses. Um 1970 wurde dafür die Bezeichnung „Tutti frutti“ eingeführt.

ARMBAND FÜR DEN OBERARM BAZUBAND

CARTIER PARIS FÜR CARTIER LONDON, SONDERANFERTIGUNG VON 1922

Platin, Diamanten im Altschliff. 

Das sowohl von Männern als auch von Frauen getragene Bazuband ist ein traditionelles indisches Armband der Moguldynastie (16. bis 19. Jh.). Dieses Stück ist das erste von Cartier angefertigte Armband für den Oberarm. Als erstes Armband dieser Art von Cartier ist es mit einem flexiblen Platingestell versehen, das sich dem Arm perfekt anpassen lässt. Mithilfe von drei diamantbesetzten Ringen (die heute fehlen) ließ sich das Schmuckstück, das auch als Anhänger, Brosche oder Korsagenschmuck getragen werden kann, am Arm befestigen. Es wurde auf Bestellung mit den Steinen des Kunden gefertigt. Von den 859 Diamanten wurden nur 28 (von insgesamt 0,99 k). nicht verwendet und dem Kunden zurückgegeben. 

Verkauft an Sir Dhunjibhoy Bomandji (1862-1937), Reeder und Besitzer zahlreicher Anwesen in Indien und England. 
Als Philantrop unterstützte er verschiedene Wohltätigkeitsveranstaltungen in Indien und Großbritannien.

22,3 x 14,0 x 0,20 cm

LANGE KETTE

CARTIER NEW YORK,
SONDERANFERTIGUNG VON 1925

Platin, ein sechseckiger gravierter Smaragd von 85,60 kt., 50 geriffelte Smaragdkugeln von insgesamt rund 517 kt., Diamanten im 8/8-Schliff, echte Perlen.

Länge 75,05 cm, Breite des Anhängers 4,4 cm

ARMBAND

CARTIER PARIS, 1929

Platin, Diamanten im Brillant- und 8/8-Schliff 
Saphire, gravierte Smaragde und Rubine in Blattform, Saphir- und Smaragd-Cabochons, Rubinkugeln mit Diamanten in geschlossener Fassung.

18,0 x 4,07 x 0,75 cm

HINDUISTISCHES COLLIER

CARTIER PARIS, SONDERANFERTIGUNG VON 1936, 1963 UMGEARBEITET

Platin, Weißgold, Diamanten im Marquise-, Baguette- und Altschliff, 13 Saphire im Briolettschliff von insgesamt 146,9 kt., zwei gravierte Saphire in Blätterform von 50,80 und 42,45 kt., gravierte Saphire, Saphirkugeln, ein Saphir-Cabochon, gravierte quadratische Smaragde, geriffelte und glatte Smaragdkugeln, Smaragd-Cabochons, gravierte Rubine in Blätterform, glatte und gravierte Rubinkugeln, Rubin-Cabochons. 

Ursprünglich wurde dieses indisch inspirierte Collier mit einem schwarzen Band am Hals befestigt. 

Sonderanfertigung für Daisy Fellowes.
Die Erbin des berühmten Nähmaschinenherstellers Singer, Daisy Fellowes, wurde in den Zeitungen der 1920er und 1930er-Jahre oft als die eleganteste Frau der Welt beschrieben. In der Tat verfügte die Pariserin in höchstem Maß über die Qualitäten, die bemerkenswerte Eleganz ausmachen: Geschmack und Kühnheit. Und genau diese Qualitäten brachten ihr den Ruf als echte Trendsetterin ein.

Länge: 43 cm (offen