Revive the memory of the timepieces
Die Uhrensammlung des Palastmuseums von Peking ist ebenso berühmt wie die Kostbarkeiten aus Jade oder Porzellan oder aber wie die wertvollen Möbel, die der Besucher in den großen Sälen der Verbotenen Stadt bestaunen kann. Sie besteht aus virtuosen und oftmals extravaganten Uhren, die alle Geschenke der Jesuitenbruderschaft oder von westlichen Botschaftern waren. Jene hofften, sich so das Wohlwollen des chinesischen Kaisers zu sichern. Obwohl die Palastuhren ursprünglich aus Europa stammten, wurden sie anschließend in China hergestellt, insbesondere in der kaiserlichen Manufaktur in Kanton.
Vor über zwei Jahren besuchte eine Delegation des Palastmuseums die Manufaktur und die gerade erst eingeweihte Maison des Métiers. Viele Reisen und Gespräche waren diesem Besuch vorausgegangen, ebenso wie die Unterzeichnung einer Vereinbarung. Sie regelt die Zusammenarbeit für die Restaurierung der Uhren, die in der kaiserlichen Sammlung verwahrt werden. Eine Handwerkerdelegation der Manufaktur konnte sich bereits mit den Restaurationswerkstätten des Palastes und den Kollektionen vertraut machen. Sie traf ebenso inspirierende chinesische Meisterhandwerker. Anschließend wurden auf gemeinsamen Beschluss sechs Uhrwerke aus der Sammlung des Palastes ausgewählt, um sie in der Schweiz gemäß einer präzise festgelegten Vorgehensweise zu restaurieren. Unter dem wachsamen Auge beider Parteien wurden die Authentizität und das Alter der Uhren bewahrt. Für den Abschluss dieser anspruchsvollen Restaurierung brauchte das Team, das aus Mitgliedern des Palastmuseums und der Manufaktur Cartier besteht, vier Monate – ein Wettlauf gegen die Zeit, um die festgesetzten Fristen einzuhalten und die Uhrmacher des Palastes nicht unnötig lange von ihren Familien zu trennen. Im Juni 2017 gehen die restaurierten Uhrwerke zurück nach China, um wieder in ihre Gehäuse eingeschalt zu werden. Diese wiederum wurden vom Team des Palastes vor Ort restauriert.
Dieses kulturelle, technische und menschliche Abenteuer wurde von Li Shaohong festgehalten, einer berühmten Dokumentarfilmerin und Präsidentin der chinesischen Regisseursvereinigung. Li Shaohong, die ebenfalls für ihre erfolgreichen Fernsehserien bekannt ist, gilt als einflussreichste Filmemacherin ihrer Generation.
Der 11 Minuten lange Film wird im Januar 2018 zunächst in China gezeigt und anschließend anlässlich des Salon International de la Haute Horlogerie in Genf über die chinesischen sozialen Netzwerke in großem Maße verbreitet. Dieser Film ist ein Zeugnis von großem Seltenheitswert. Er entstand aus der einzigartigen und beispielhaften Zusammenarbeit zwischen Meisteruhrmachern aus dem Fernen Osten und dem Westen, einer Zusammenarbeit, die auf dem Vertrauen basiert, das sich die Maison Cartier und die Verwaltung des Palastmuseums in Peking entgegenbringen. Diese Kooperation in der Uhrmacherei ist die erste ihrer Art und ebnet den Weg für weitere kulturelle Austauschprojekte zwischen China und seinen europäischen Partnern aus der Welt der Kunst und Kultur.
© The Palace Museum / Richemont Commercial Company Limited