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Die Mystery Clocks der Collection Cartier

Zum ersten Mal zeigt Cartier beim SIHH ein außergewöhnliches Ensemble aus 19 Mystery Clocks.

Diese Kreationen sind herausragende Meisterwerke der Technik und Ästhetik, die die Geschichte der Maison und die der dekorativen Künste nachhaltig geprägt haben. Diese „Wunder der Uhrmacherkunst“, wie die Gazette du Bon Ton sie 1925 nannte, wurden von Louis Cartier und dem Uhrmacher der Maison Maurice Coüet ersonnen. Darüber hinaus sind sie von den Recherchen des französischen Zauberkünstlers Jean-Eugène Robert-Houdin inspiriert. Seit dem Erscheinen des ersten Modells im Jahr 1912 wurden immer wieder neue Mystery Clocks hergestellt.

Als Wegbereiter erwirbt die Maison 1973 auf dem Kunstmarkt eine dieser fantastischen Kreationen, die den Grundstein für die Collection Cartier legen sollte. Heute umfasst die Collection über 1600 Schmuckstücke, Uhren, Tischuhren und Kleinodien. Durch sie können große Museen auf der ganzen Welt im Rahmen bedeutender Retrospektiven die Cartier Kreationen feiern.

In dieser Ausstellung können die Besucher die Meisterwerke der Uhrmacherkunst entdecken, die dank ihres hohen technischen und stilistischen Anspruchs als wahre Kunstwerke gelten.

Große Mystery Clock Portal

Diese Tischuhr ist die erste einer berühmten Reihe von insgesamt sechs Uhren, den sog. Portaluhren, die zwischen 1923 und 1925 hergestellt wurden.

Damals übte der Ferne Osten eine große Faszination auf die westliche Welt und insbesondere auf die kreative Schaffenskraft von Cartier aus. Diese Uhr ist in Form eines japanisches Portals gestaltet, dem Eingang zu einem Shinto-Schrein. Über dem Portal, auch „Sitzstange für Vögel“ genannt, befindet sich ein Billiken, ein kleiner verschmitzt lachender Glücksbringer mit dickem Bauch, der die guten Geister an den heiligen Orten heraufbeschwört. Genau dort ist das Uhrwerk der Tischuhr untergebracht. Das Zifferblatt scheint zu schweben und erinnert an einen Gong.

Erworben wurde diese Uhr von der Opernsängerin Ganna Walska. Als Frau von großer Schönheit mit einem exquisiten Geschmack stellte sie im Laufe ihres Lebens eine eindrucksvolle Sammlung aus Schmuckstücken zusammen, die von ihrer Vorliebe für Cartier Kreationen zeugt.

Large Portique mystery clock

Nils Herrmann, Cartier Collection © Cartier

Cartier Paris, 1923
Gold, Platin, Bergkristall, Diamanten, Koralle, Onyx, Schwarze Emaille
Verkauf an H.F. McCormick (Ganna Walska)

Mystery Clock Elefant

Diese Tischuhr ist die neunte aus einer außergewöhnlichen Reihe, die insgesamt 14 Modelle umfasst. Die zwischen 1922 und 1931 gefertigten einzigartigen und unvergleichlichen Uhren sind mit Tieren oder Figuren verziert. Als Inspiration dienten die figürlichen Uhren aus dem 18. Jahrhundert.

Wie die Serie der Portaluhren zeugt auch die Tischuhr mit Elefant von der großen Begeisterung von Cartier für den Fernen Osten im kreativen Schaffensprozess. In Südostasien gilt der Elefant als königliches Reittier. Bei dieser Uhr zeigt sich die starke Anlehnung an dieses Bild: Der Elefant ist eine echte chinesische Jadefigur aus dem 18. Jahrhundert. So war es vermutlich kein Zufall, dass sie an einen Maharadscha verkauft wurde – den Maharadscha von Nawanagar. Für diesen Großkunden fertigte die Maison außergewöhnliche Kreationen, darunter eine Fassung in Form eines Reihers für das Tigerauge, einen berühmten braunen Diamanten von 61,50 Karat.

Die Tischuhren dieser Serie gelten als die kostbarsten Kreationen, die Cartier jemals gefertigt hat. Vier von ihnen sind mittlerweile Teil der Collection Cartier.

Elephant mystery clock - Maharajah of Nawanagar

Links: Nick Welsh, Cartier Collection © Cartier
Rechts: Cartier Archives © Cartier

Cartier Paris, 1928
Platin, Gold, Modellierte Jade, Onyx, Diamanten, Perlen, Koralle, Perlmutt, Kristall, Schwarze Emaille
Herkunft: Maharadscha von Nawanagar

Mystery Clock Modell A

Die Tischuhr namens Modell A ist der erste Typ einer Mystery Clock, der ab 1912 von Cartier hergestellt wurde.

Durch die nüchterne und transparente Silhouette des Modells, die auf einem Sockel aus Hartgestein thront, ist sie eine wegweisende Kreation, die lange vor der Blütezeit des Art Déco dessen Ästhetik erahnen lässt.

Als Kreationen von hohem Seltenheitswert, die sich auf der ganzen Welt einer großen Beliebtheit erfreuten, wurden mehrere Modell-A-Tischuhren von berühmten Persönlichkeiten erworben. Diese hier beispielsweise wurde an den Grafen Greffulhe verkauft, den Gemahl der berühmten Gräfin Greffulhe. Die Gräfin war laut Marcel Proust „die schönste Frau Europas“ und diente ihm als Vorbild für seine Romanfigur, die Herzogin von Guermantes.

Die Uhr wurde 1914 gefertigt und ist somit die älteste Mystery Clock in der Collection Cartier.

Model A mystery clock

Nils Herrmann, Cartier Collection © Cartier

Cartier Paris, 1914
Platin, Gold, Bergkristall, Weißer Achat, Saphire, Diamanten, Weiße Emaille
Verkauft an den Grafen Greffulhe

Mystery Clock mit zentraler Achse

Ab 1920 setzten Louis Cartier und Maurice Coüet, die sich noch immer von den Recherchen des Zauberkünstlers Jean-Eugène Robert-Houdin inspirieren ließen, mit den Mystery Clocks mit zentraler Achse neue Maßstäbe in der Magie und Technik.

Die Scheiben für die Anzeige von Stunden und Minuten werden nur noch über eine einzige Achse angetrieben, um der ästhetischen Gestaltung mehr Freiraum zu geben. Aus den Tischuhren mit zentraler Achse sind diverse Varianten hervorgegangen. Bei diesem Modell besteht das Zifferblatt nicht mehr aus Bergkristall, sondern es ist aus Citrin geschliffen. Die feine Kombination von Gold mit schwarzer und weißer Emaille macht aus dieser Uhr eine eindrucksvolle Kreation des Art Déco.

Diese Tischuhr ist die letzte Mystery Clock, die von der Collection Cartier erworben wurde. Heutzutage sind die Mystery Clocks auf dem Kunstmarkt sehr gefragt.

Mystery clock with central axle

Marian Gérard, Cartier Collection © Cartier

Cartier Paris, 1921
Gold, Platin, Citrin, Onyx, Diamanten, Weiße und schwarze Emaille

Mystery clocks in the Cartier collection