Cartier ist viel daran gelegen, seinen goldschmiedischen Stil auch auf traditionelle funktionelle Objekte wie Tischuhren zu übertragen. Auf einem Schreibtisch sollen sie durch ihre viel sagenden Motive und kostbaren Materialien die dekorative Fantasie einer traumhaften Welt vermitteln. Dazu lässt sich Cartier oft von exotischen, fernen Zivilisationen inspirieren: das alte Ägypten, China, Indien... 
An diesen äußerst raffinert gestalteten Zeitmessern sind vier bis fünf verschiedene Ateliers beteiligt.

TISCHUHR MIT SELBSTSCHLAGWERK

CARTIER PARIS, 1927

Gelbgold, Silbergold, Perlmutt, Lapislazuli (Sockel und Oberteil), Koralle, Smaragd, Karneol, mehrfarbiges Email. 
Rechteckiges 8-Tage-Uhrwerk, Stunden- und Viertelstundenschlag, vergoldet, Perlierung, 3 Regulierungen, 15 Lagersteine, Hemmungsträger, bimetallische Unruh, Breguetspirale. 
An Fr. Blumenthal verkauft.
George Blumenthal (1858-1941) leitete die Investmentbank Lazard an der Wall Street und war ab 1905 einer der Verwalter des Metropolitan Museum of Art. Die Uhr wurde an seine erste Frau Florence (1873-1930) verkauft. Als Sammler und Mäzen vieler französischer Künstler besaß das Paar mehrere wichtige Stücke von Cartier. George Blumenthal heiratete 1935 Mary Ann Payne, ein Jahr, nachdem er zum Präsidenten des Metropolitan Museum of Art ernannt wurde.

UHR

CARTIER PARIS, 1927

Gelbgold, Platin, geformter Achat (China, 19. Jahrhundert). 
Ein großer facettierter Citrin, Diamanten im Rosenschliff, Lapislazuli (Sockel und Zifferblatt), schwarzes Email. 

Rechteckiges 8-Tage-Uhrwerk, vergoldet, 17 Lagersteine, Ankerhemmung, bimetallische Unruh, Breguetspirale.

Höhe: 13,5 cm

PORTIQUE-TISCHUHR
GRAVITÄTISCH

CARTIER PARIS, 1927

Platin, Gelbgold, Koralle, gravierte Jade, Onyx (Sockel), Nephrit (Säulen und Querverbindung), Diamanten im Rosenschliff, vier Rubin-Cabochons, schwarzes Email. 

Rundes 8-Tage-Uhrwerk von Longines, vergoldet, Ankerhemmung, bimetallische Unruh, Breguetspirale. 

Das Gehäuse bewegt sich langsam zwischen den beiden Säulen nach unten. Am Ende seines Weges, d. h. alle 8 Tage, muss es wieder von Hand nach oben geschoben werden. Der Antrieb der Uhr entsteht durch die durch die Schwerkraft bedingte Abwärtsbewegung des Gehäuses. 

Herkunft: Sammlung von Barbara Streisand

23,0 x 12,1 x 7,0 cm